Gottesdienst@home für den 28. Februar 2021

Jedes Jahr, immer am ersten Freitag im März, findet der Weltgebetstag statt. Der Weltgebetstag ist eine internationale Bewegung von Frauen unterschiedlicher christlicher Konfessionen. Sie laden Frauen, Männer, Kinder und Jugendliche ein, um gemeinsam für Frieden und Gerechtigkeit zu beten und zu handeln. In diesem Jahr haben Frauen des pazifischen Inselstaates Vanuatu die Liturgie vorbereitet unter dem Thema: „Worauf bauen wir?“ Worauf bauen wir? Eine wichtige Frage gerade in diesen unsicheren Zeiten: Worauf baue ich? Was trägt mich hindurch?

So laden wir Sie und Euch heute und am kommenden Freitag ein: denken, feiern, beten Sie und Ihr mit. Folgende Dinge können Sie , könnt Ihr vorbereiten:

Am Sonntag, 7. März steht auf unserer Hompage und unserem Youtube Kanal (s.o.) der nächste Video Gottesdienst bereit.

Am Sonntag, 14. März ist die nächste Telefonandacht abrufbar unter 02056/ 98 94 222 oder auf unserer Homepage.

Am Freitag, 5. März um 19 Uhr zeigt der Sender Bibel TV einen Gottesdienst zum Weltgebetstag. Er kann auch online unter www.weltgebetstag.de angesehen werden.

Einen gesegneten Sonntag wünschen

Kirsten Pape,

Birgit Tepe und

Kirsten Düsterhöft

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

Amen.

Einführung

Vanuatu. Wo liegt das denn? Zugegeben: bevor dieses Land Gastgeber des Weltgebetstags 2021 wurde, hatte ich noch nie davon gehört. Dabei gäbe es allen Grund, die kleine Inselrepublik im Südpazifik zwischen Australien, Neuseeland und Papua-Neuguinea zu kennen: Vanuatu ist ein Südseeparadies. Hier gibt es blaues Meer mit bunten Fischen und Korallen, Traumstrände und Palmen, Regenwald mit Tieren und vielen Früchten. Doch dieses Land ist in Gefahr: An den Stränden wird Plastikmüll angeschwemmt, die Korallenriffe vor der Küste bleichen aus, der Meeresspiegel steigt stetig an, Wirbelstürme suchen das Land heim. Die Hütten und Häuser der Menschen sind nicht mehr sicher, werden weggespült. Was könnte als biblischer Text besser passen als das Gleichnis vom Haus auf dem Felsen und der Frage, worauf wir bauen?

Das Gleichnis vom Hausbau Mt 7, 24-27

Jesus spricht: Darum, wer diese meine Rede hört und tut sie, der gleicht einem klugen Mann, der sein Haus auf Fels baute. Als nun ein Platzregen fiel und die Wasser kamen und die Winde wehten und stießen an das Haus, fiel es doch nicht ein, denn es war auf Fels gegründet. Und wer diese meine Rede hört und tut sie nicht, der gleicht einem törichten Mann, der sein Haus auf Sand baute. Als nun ein Platzregen fiel und die Wasser kamen und die Winde wehten und stießen an das Haus, da fiel es ein, und sein Fall war groß.

Impuls 1

Eine ganz kurze Geschichte, eine klare Sache. Wenn die Regengüsse und Sturzbäche kommen, braucht man ein gutes Fundament, sonst rutscht alles ab. Auf Vanuatu, in Heiligenhaus, an allen Orten auf dieser Welt.

Vanuatu wird immer wieder heimgesucht von verheerenden Wirbelstürmen wie etwa im Jahr 2015 vom Zykon Pam. Er hinterließ eine Spur der Verwüstung. Im Jahr 2021 tobt noch ein anderer Sturm: Corona. Das Virus hat uns vor gut einem Jahr überrollt und hat seine Spuren hinterlassen. Wie sehr sehnen wir uns nach Gemeinschaft, Verabredungen, Umarmungen. Unser unbeschwertes Leben ist ins Wanken geraten. Worauf bauen wir? Was hält und trägt uns?

Im Gleichnis vom Hausbau heißt es: Wer meine Rede hört und sie tut, der steht auf festem Grund. Es geht also ums Hören und ums Handeln. In dieser Reihenfolge. Mit Rede ist die Bergpredigt gemeint, in deren Zusammenhang das Gleichnis steht. Die Bergpredigt ist sozusagen eine christliche Ethik, quasi eine Bauanleitung für ein gelingendes Miteinander mit einer Fülle von Anweisungen. Angesichts der vielen Anweisungen, können wir da nicht mitunter resignieren nach dem Motto: „Das schaffe ich sowieso nicht.“?

Resigniert hat manch einer auch bei Corona. Neue Mutationen, Diskussionen um Impfungen, steigende Zahlen, kein Ende in Sicht. Resigniert hat manch eine auch beim Klimaschutz. Mein Verzicht auf Plastikmüll, mein Versuch CO2 zu reduzieren, alles nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.

Und die Menschen in Vanuatu? Ihr Land ist laut Weltrisikobericht auf Platz 1. Es ist am stärksten Gefährdungen durch die Folgen des Klimawandels ausgesetzt. Nicht durch sie selbst verursacht, sondern durch die reichen Länder, durch uns. Die Regierung von Vanuatu ist darum mutig vor den Internationalen Gerichtshof gezogen, um die Länder zu verklagen, die ihnen die Lebensgrundlage entziehen. Und weltweit ist Vanuatu das erste Land, das ein Plastikverbot angeordnet hat. Lebensmittel werden z.B. in Bananenblättern verpackt. Also: nicht nur hören, auch tun!

Lied zum Weltgebetstag

Gott, du bist der Urgrund im Wandel der Zeiten. Du, bleib in unsrer Mitte, Christus, Verlass uns nicht. Ein feste Burg ist unser Gott, Zuflucht u Schutz. Du bist die Quelle des Lebens.

Impuls 2

Das Bild zum Weltgebetstag zeigt einen eingesunkenen Körper, gebeugten Rücken, hängende Schultern... Eine krumme Palme, nackte Wurzeln, tosende Wellen… Wären da nicht die bunten fröhlichen Farben! Und: Wäre da nicht das Kind! Das Kind, das in aller Seelenruhe trinkt. Ihm machen Wellen und Stürme nichts aus. Vertrauensvoll birgt es sich in den Schoß der Mutter, deren gebeugter Rücken es schützt. Keine Spur von Resignation. Im Gegenteil: Aufbegehren gegen alle Mutlosigkeit und scheinbare Ohnmacht! Bergen, schützen und geborgen sein – das drückt die Körperhaltung für mich aus. Zugleich ermutigt es mich, etwas von dem, was Jesus in der Bergpredigt als Bauanleitung ausgibt, umzusetzen. Nicht nur hören, auch tun. Worauf baust du? Für die Menschen auf Vanuatu ist diese Frage leicht zu beantworten: „In God we stand“ heißt es auf ihrem Staatswappen. Auf Gott bauen wir, auf Gott vertrauen wir. Das ist das Fundament ihres Staates. Das ist das Fundament ihres Lebens.

Und wir? Worauf bauen Sie und Ihr in diesen Zeiten?

Ich vertraue auf Gott. In ihm bin ich fest verwurzelt, dass sich mein Lebensbaum zwar biegt im Sturm, aber was auch passiert: bei ihm bin ich geborgen. ER liebt mich bedingungslos; ER hält mich, ER gibt mir Kraft und Zuversicht. Darauf vertraue ich - dass er mich und diese Welt am Leben erhält.

Amen

Gebet

Gott, du bist der feste Boden, auf den wir bauen. Wir bitten dich: Für den Frieden auf der Welt und in unseren Familien, für unsere Gemeinschaft hier in Heiligenhaus, für Gerechtigkeit in allen Ländern, für die Menschen weltweit, die keine Heimat haben, keine Wohnung. Stehe du uns bei. Verbinde uns in Liebe, Frieden und Freude. Alles, worum wir uns sorgen, legen wir in deine Hand:

Vater unser im Himmel….

Zum Segen können Sie und Ihr das Segensbändchen um das Handgelenk binden: So sind wir verbunden, wir in Heiligenhaus mit den Menschen auf Vanuatu. So segne dich der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.

Amen.

Telefon: 02056 / 98949-0

Fax: 02056 / 98949-40

E-Mail: heiligenhaus@ekir.de

Evangelische Kirchengemeinde Heiligenhaus

Hauptstraße 206

42579 Heiligenhaus